Ich bin 1964 auf einem Bauernhof in St. Magdalena / Gsies in Südtirol geboren. Ich wurde geprägt von ländlicher Idylle – der bäuerlichen Tradition folgend verbrachte ich meine Jugendjahre.
Bereits in der Volksschule hatte ich eine Vorliebe für das Zeichnen, der Lehrer hängte die schönsten Zeichnungen an die Wand. Am Hof meines Onkels bewunderte ich seine geschnitzte Kuh, sie war bemalen und war der Pinzgauer Rasse zuzuordnen.
Nach der Mittelschule arbeitete ich 2 Jahre am Hof. Danach entschied ich mich für den Malerberuf und besuchte die Berufsschule für Maler und Lackierer in Schlanders.
Nach der Militärpflicht arbeitete ich bei der Restaurierungsfirma Leiter Josef in Percha. Der Kontakt mit der Kunst war allgegenwärtig. Ich durfte Reinigungsarbeiten, Freilegungen und verschiedene Ausbesserungsarbeiten durchführen. Die Restaurierung verlangte viel Feingefühl und Geduld. Wertvolle Fresken, Skulpturen, Ornamente, Malereien und Stuck galt es fachmännisch zu restaurieren.
Da die Restaurierung wenig künstlerische Kreativität zuließ, beschloss ich 1996 die Schnitzschule im Ahrntal zu besuchen. Dies auch deshalb, weil in der Restaurierung auch Schnitzarbeiten gefragt waren. Die 3-jährige Berufsschule war die Basis für das Nachschnitzen von kopierten Figuren, aber auch die Herstellung eigener Figuren.
1999 besuchte ich die 3-jährige Bildhauerschule in Gröden. Inhaltlich war es die Fortsetzung der Grundkenntnisse, die im Ahrntal gelernt wurden. Allerdings lag der Schwerpunkt der Ausbildung auf der Ausführung eigener Figuren. In den Abendkursen vertiefte ich die Kenntnisse der Anatomie. Das Zeichnen, Malen und Modellieren wurde anhand eines lebenden Modells studiert.
Mit dem Abschluss als Bildhauer Geselle arbeitete ich zunächst als freischaffender Bildhauer. Ich arbeite in Holz, Ton und Bronze. Stark inspiriert hat mich der Künstler Ernst Barlach (1870 – 1938) . Ich ließ mich von seinen Werken aus den Kunstbüchern inspirieren.
In dieser Zeit entstanden aber auch eigene Figuren: Langläuferin in Bronze, Kruzifixe in Bronze, verschiedene Pferde in Holz und Ton, ein Diener in Bronze, verschiedene Akte, eine sitzende Frau, Mutter mit Kind in Bronze. Ich hatte stets das Bedürfnis noch aussagekräftigere Figuren zu kreieren.
2013 beschloss ich den Meisterbrief für Bildhauer zu absolvieren. Der praktische Teil vertiefte die Kenntnisse der Materialien, Kenntnisse der Kunst, ebenso wurden unternehmerisches Handeln angeeignet.
Es bleibt jedoch die Tatsache, dass ein Künstler oder Bildhauer nie ausgelernt hat. Zu vielfältig und umfangreich ist sein Aufgabengebiet.
Die Menschheit wird immer ein Bedürfnis nach etwas ,,Schönem“ und ein individuelles Kunstverständnis entwickeln.
Michael Burger
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